INTRO
Flüchtlinge an Einrichtungen für höhere BildungTHE OTHER 1 PERCENTBildung und besonders ein Hochschulabschluss sind für junge Flüchtlinge und ihre Familien ein Schlüssel, um ein selbstbestimmtes Arbeitsleben zu führen, informierte Entscheidungen zu treffen und zur friedlichen Entwicklung ihrer Gesellschaften beizutragen. Doch nur ein Prozent der Flüchtlinge ist an Hochschulen eingeschrieben, verglichen mit 37 Prozent der jungen Menschen weltweit.
Die Fotoausstellung „The Other 1 Percent“ zeigt beeindruckende Porträts von Flüchtlingen, die ein Studium aufgenommen oder abgeschlossen haben. Die Bilder entstanden in Jordanien, Kenia, Libanon, Ruanda, Pakistan und im Senegal. Die hier vorgestellten jungen Menschen geben dem einen Prozent von Flüchtlingen, die den Zugang zu höherer Bildung geschafft haben, ihr Gesicht.
Die Ausstellung hinterfragt, wie wir diese Menschen wahrnehmen und gibt einen Einblick in das Leben außergewöhnlicher Persönlichkeiten, abseits von Nachrichten, Klischees und Vorurteilen.
Die meisten der hier porträtierten Studierenden sind Stipendiaten der Albert Einstein Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative (DAFI Programm), welches zum Großteil von Deutschland finanziert und von UNHCR umgesetzt wird. Andere absolvieren Programme des digitalen Lernens. Solche Programme ermöglichen jungen Flüchtlingen den Zugang zu hochwertiger, zertifizierter Bildung, auch in abgelegenen Gegenden, in denen der Zugang zu Hochschulbildung schwierig ist. Hinter jedem Portrait steht eine Erfolgsgeschichte: Die Flüchtlinge haben trotz zahlreicher Hindernisse ein Hochschulstudium begonnen oder abgeschlossen.
Die Aussicht ein Hochschulstudium beginnen zu können – beispielsweise mit Hilfe eines DAFI-Stipendiums
oder durch digitale Studienprogramme – motiviert
Flüchtlingskinder, in der Schule zu bleiben und gute Leistungen zu erbringen.
DER ZUGANG ZU BILDUNG IST EIN GRUNDLEGENDES MENSCHENRECHT.Bildung ist wesentlich für den Erwerb von Wissen und Fähigkeiten sowie für die „volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit“, heißt es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
KENYA
KAKUMA CAMP, KENIAVIRTUELLES KLASSENZIMMER VON JESUIT WORLDWIDE LEARNING (JWL)In diesem Klassenzimmer absolvieren 79 Studierende – 22 davon Frauen – ein dreijähriges sozial- und gesellschaftswissenschaftliches Grundstudium, das sie mit einem Diplom abschließen. Das Programm vereint Online- Unterricht mit persönlicher Unterstützung.
Unter diesen schwierigen Bedingungen ist das JWL-Programm, das einen hochwertigen Abschluss der Regis University anbietet, ein Hoffnungsschimmer.
KAKUMA CAMP, KENIA MIREILLE STUDIERENDE IM FACH ETHIK UND KINDERRECHTE, DAS ÜBER DEN INZONE STUDIEN-HUB BEREITGESTELLT WIRD
KAKUMA CAMP, KENIA MIREILLE STUDIERENDE IM FACH ETHIK UND KINDERRECHTE, DAS ÜBER DEN INZONE STUDIEN-HUB BEREITGESTELLT WIRD
Im Juni 2015 kamen eines Morgens bewaffnete Männer in das Haus von Mireille in Bujumbura, der Hauptstadt von Burundi.
Hier zeigt sie ein Foto ihres Knöchels, den ein Polizist mit einer Metallstange gebrochen hat. Das andere Foto zeigt Mireille, wie sie von Claude und zwei weiteren Männern getragen wird. Claude hat ihr bei der Flucht geholfen.
Mireille hat vier Kinder. In der „Camp-Sprache“ ist sie deswegen „Größe 5“.
» Ein Fernstudium ist eine gute Alternative zum traditionellen Studium. Ich möchte meine Kinder in einer sicheren Umgebung erziehen, in der sie eine gute Ausbildung erhalten. Hier im Lager ist das schwierig. Mein Traum ist es, ein Waisenhaus zu eröffnen. Ich selbst bin in einem aufgewachsen. Kinder müssen alle Möglichkeiten erhalten, die wir ihnen nur geben können. «
KAKUMA CAMP, KENIA CLARISSE STUDIERENDE IM FACH MENSCHENRECHTE, DAS ÜBER DEN INZONE STUDIEN-HUB BEREITGESTELLT WIRD
KAKUMA CAMP, KENIA CLARISSE STUDIERENDE IM FACH MENSCHENRECHTE, DAS ÜBER DEN INZONE STUDIEN-HUB BEREITGESTELLT WIRD
Clarisse wuchs in der Provinz Südkivu der Demokratischen Republik Kongo auf.
„Als wir die Grenze zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Uganda erreichten, wurden wir von Soldaten festgenommen. Sie haben meinen Vater getötet und meine Mutter vergewaltigt. Ich bin weggelaufen und hier gelandet. Ich habe gehört, dass der Rest meiner Familie in den Kongo zurückgekehrt ist…“
» Wie meine Zukunft aussehen wird? Ich weiß es wirklich nicht. Ich weiß nur, dass ich weiter lernen und alle meine Chancen nutzen muss. «
KAKUMA CAMP, KENIA INNOCENT STUDIERENDER DES SOZIAL- UND GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHEN GRUNDSTUDIUMS, DAS VON JESUIT WORLDWIDE LEARNING BEREITGESTELLT WIRD
KAKUMA CAMP, KENIA INNOCENT STUDIERENDER DES SOZIAL- UND GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHEN GRUNDSTUDIUMS, DAS VON JESUIT WORLDWIDE LEARNING BEREITGESTELLT WIRD
Parallel zu ihrem Studium unterhalten Innocent und seine Frau ein Geschäft für Flüssigseife.
Burundi floh, studierte er Pharmazie und Chemie. Das kommt ihm nun zugute.
» Als ich im Lager ankam, wollte ich weiter studieren. Ich hatte Angst, wenn ich einen Job finde, würde mich das vom Studium abhalten. Ein Studienabschluss wird mir auf lange Sicht mehr bringen als Geld. Die Konflikte in meinem Heimatland rühren auch daher, dass die Bevölkerung nicht ausreichend gebildet ist. «
KAKUMA CAMP, KENIAMASINDE MULIRO UNIVERSITÄTDies ist das Hauptklassenzimmer der Universität. Professoren werden normalerweise für etwa eine Woche in das Kakuma-Flüchtlingscamp geflogen, um zu unterrichten.
– Mvuyekure
» Anfangs hatte ich keine Hoffnung, wie so viele Menschen in den Camps. Nach dem Abitur wusste ich nicht, was ich tun sollte. Aber ich habe diese Chance [DAFI-Stipendium] bekommen und möchte nun die anderen im Camp unterstützen und etwas zurückgeben. «
– Chagodi.
» Wenn wir das Bildungssystem hier durchlaufen, wird uns klar, dass wir Menschen sind, dass wir wichtig sind. Viele von uns begreifen das nicht. «
– Omar
KAKUMA CAMP, KENIACHELIASTUDIERENDE AN DER MASINDE MULIRO UNIVERSITÄT IM BACHELORSTUDIENGANG KATASTROPHENMANAGEMENT, KONFLIKTLÖSUNG UND HUMANITÄRE HILFE MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM
KAKUMA CAMP, KENIAMARTINSTUDIERENDER AN DER MASINDE MULIRO UNIVERSITÄT IM BACHELORSTUDIENGANG HANDEL MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM
DADAAB CAMP, KENIA MARK STUDIERENDER IM FACH KUNST UND GEOGRAPHIE, DAS VON GRENZENLOSE HOCHSCHULBILDUNG FÜR FLÜCHTLINGE (BHER) BEREITGESTELLT WIRD
DADAAB CAMP, KENIA MARK STUDIERENDER IM FACH KUNST UND GEOGRAPHIE, DAS VON GRENZENLOSE HOCHSCHULBILDUNG FÜR FLÜCHTLINGE (BHER) BEREITGESTELLT WIRD
Mark war 25 Jahre alt, als er aus Uganda floh und in das Flüchtlingscamp Dadaab kam. Auf diesem Foto ist er 54 Jahre alt.
„Ich möchte nicht, dass sie so sind wie ich. Sie müssen mich beim Lernen übertreffen. Ich möchte, dass sie mehr Möglichkeiten und Freiheiten haben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen“, sagt er.
» Ich habe fast 30 Jahre lang nichts Neues gelernt. Ich verharrte sozusagen in einem mentalen Winterschlaf. Es fühlte sich an, als hätte ich eine Ewigkeit geschlafen, aber das Studium hat mich daraus befreit. «
NAIROBI, KENIA GENEVIÈVE BACHELORSTUDIERENDE IM FACH ERZIEHUNG MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM
NAIROBI, KENIA GENEVIÈVE BACHELORSTUDIERENDE IM FACH ERZIEHUNG MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM
Geneviève stammt ursprünglich aus Ruanda, wurde aber in einem Camp im Kongo geboren.
» Um als Flüchtlinge zu überleben, ist der Erwerb von Bildung der einzige Weg. Ich bin der lebende Beweis. «
NAIROBI, KENIAFONIABSOLVENTIN IM FACH KOMMUNIKATION UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM CO-VORSITZENDE DES GLOBALEN JUGENDBEIRATS DES UNHCR
Foni ist der Ansicht, dass Interaktion und Bildung von entscheidender Bedeutung sind, um den Frieden und die Wertschätzung kultureller Vielfalt zu fördern. Zusammen mit einer kenianischen Freundin gründete sie die lokale YEMI-Initiative (YEMI bedeutet in Swahili in etwa „Du bist ich und ich bin du“).
Sie will in den Südsudan zurückkehren, um sich aktiv an der Friedenskonsolidierung und -entwicklung zu beteiligen. „Die Art und Weise, wie man auf einen Konflikt reagiert, ist entscheidend“, sagt Foni. „Wenn du dich selbst in jemandem wiedererkennen kannst, siehst du, dass er auch ein Mensch ist. Ich bin du und du bist ich.“
» Ich möchte das Image ändern, dass Flüchtlinge hilflos sind, nichts für sich selbst tun, auf Hilfe
angewiesen sind und so weiter. Meine Motivation ist es, diese Ideologie zu ändern. Flüchtlinge haben viel zu bieten und mit ihren Fähigkeiten können sie viel mehr tun. «
RWANDA
RUANDAFLÜCHTLINGSCAMP KIZIBAKiziba ist Ruandas ältestem Flüchtlingscamp. Es liegt auf einem Berg mit Blick auf den Kivu-See. Seit 1996 leben dort etwa 17.000 Flüchtlinge aus der benachbarten Demokratischen Republik Kongo.
JONAS ABSOLVENT EINES MEDIZINSTUDIUMS MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM UND ARZT IM PRAKTIKUM
JONAS ABSOLVENT EINES MEDIZINSTUDIUMS MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM UND ARZT IM PRAKTIKUM
„Dr. Jonas“ wird er in Kiziba genannt.
Er ist der erste Flüchtling, der das Medizinstudium erfolgreich absolviert hat, nicht nur in Kiziba, sondern in ganz Ruanda.
"Ich komme aus einer großen, bildungsfernen Familie. Zu sehen, was Bildung für Familien und Gemeinschaften bedeuten kann, ist mein größter Antrieb."
KIGEME CAMP, RUANDAIRENEBACHELORSTUDIERENDE IM FACH FINANZEN AN DER UNIVERSITÄT VON RUANDA MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM
KIGEME CAMP, RUANDAJEANBACHELORSTUDIERENDER IM FACH BAUINGENIEURWESEN AN DER UNIVERSITÄT VON RUANDA MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM
KIGALI, RUANDA JEAN-CLAUDE UND NECELATTE BACHELORSTUDIERENDE IN DEN FÄCHERN JOURNALISMUS (NECELATTE) SOWIE FRANZÖSISCH, ENGLISCH UND ERZIEHUNG (JEAN-CLAUDE) MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM
KIGALI, RUANDA JEAN-CLAUDE UND NECELATTE BACHELORSTUDIERENDE IN DEN FÄCHERN JOURNALISMUS (NECELATTE) SOWIE FRANZÖSISCH, ENGLISCH UND ERZIEHUNG (JEAN-CLAUDE) MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM
Jean-Claude erblindete im Alter von elf Jahren, Necelatte im Alter von acht Jahren.
„Ich habe viel gelitten. Ich wurde von der Gesellschaft ausgeschlossen. Es war sehr schwierig, mich selbst und meine Behinderung zu akzeptieren“, sagt Jean-Claude. „Ich wurde in meiner Familie stark diskriminiert und misshandelt“, fügt Necelatte hinzu. Jean-Claude: „Ich möchte allen meinen Mitmenschen mit Behinderung sagen, dass sie die Hoffnung nicht verlieren dürfen. In erster Linie müssen wir uns selbst akzeptieren. Dann können wir unsere Zukunft planen und daran arbeiten, unsere Ziele zu erreichen.“
» Ich habe größte Zuversicht für meine Zukunft. Die größten Hindernisse in meinem Leben habe ich bereits überwunden. Ich ermutige alle Menschen mit Behinderungen aller Art, sich selbst zu akzeptieren und stolz auf sich zu sein. «
– Necelatte
KIGALI, RUANDA ELLA ABSOLVENTIN EINES STUDIUMS IM FACH GESUNDHEITSMANAGEMENT AN DER UNIVERSITÄT VON SOUTHERN NEW HAMPSHIRE ANGEBOTEN DURCH KEPLER
KIGALI, RUANDA ELLA ABSOLVENTIN EINES STUDIUMS IM FACH GESUNDHEITSMANAGEMENT AN DER UNIVERSITÄT VON SOUTHERN NEW HAMPSHIRE ANGEBOTEN DURCH KEPLER
Ella verließ ihr Heimatland Burundi im Jahr 2015.
Ella ist entschlossen, die Zahl der jugendlichen Flüchtlinge zu erhöhen, die Zugang zu Hochschulbildung haben, insbesondere für Mädchen und jungen Frauen. Ella führte vorbereitende Schulungen für angehende Studenten durch und erlebte, mit welchen Hindernissen vor allem Mädchen beim Thema Bildung zu kämpfen hatten.
» Offen für die Studierenden zu sein und bereit zu sein, aus ihren Bemühungen und einzigartigen Erfahrungen zu lernen, ist ein wichtiger Faktor für die Wirkung unserer Arbeit. Wenn ich ihren Erfolg sehe, bin ich so stolz. «
SENEGAL
DAKAR, SENEGALYVONNEMANAGERIN IM BEREICH GESUNDHEIT, SICHERHEIT UND UMWELT SOWIE DAFI-ALUMNA
Die Familie lebte in verschiedenen Flüchtlingscamps in der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo, bis sie 1999 schließlich Senegal erreichte, das zu ihrer Heimat geworden ist.
Dank der Unterstützung von UNHCR schloss Yvonne das College mit einem Master in Qualität, Hygiene, Sicherheit und Umwelt ab. Seitdem ist sie in leitender Position in einer renommierten Baufirma in Dakar tätig.
» Unsere Mutter hat uns beigebracht, dass es jemandem, der eine Ausbildung hat, immer besser geht als jemandem, der keine Ausbildung hat. Sie war Witwe, hatte zwei Kinder und keine Mittel. Sie musste kämpfen, damit wir Essen bekamen. Trotzdem hat sie immer ihre Würde und Unabhängigkeit bewahrt. Heute arbeite ich, bezahle meine Miete, finanziere die Ausbildung meines Kindes, kann meinen Eltern etwas geben, ich werde respektiert. «
DAGANA, SENEGALFATIMATAEXPERTIN FÜR UMWELT- UND NACHHALTIGKEIT, DAFI-ALUMNA
UNHCR unterstützte Fatima dabei, ihre Sekundarschule abzuschließen und die Universität zu besuchen. „Ohne Initiativen wie DAFI und ähnliche Programme hätten wir Flüchtlinge keine Chance am Weltgeschehen teilzunehmen, unsere Stimme zu erheben und unsere Meinung zu sagen. Durch Bildung können wir uns emanzipieren, den Verstand und das Herz öffnen, Schmerzen und Schwierigkeiten zu überwinden. Insbesondere Frauen sollten einen besseren Zugang zu Bildung erhalten, denn sie spielen eine Schlüsselrolle.“
» Alle meine Brüder und Schwestern haben eine Hochschulbildung genossen. Mein Vater wollte nichts von Heiraten hören, solange wir nicht einen Bachelor-Abschluss hatten. Meinen Schwestern und mir sagte er, dass wir unsere Familie nur unterstützen können, wenn wir einen Job haben. «
LEBANON
BEIRUT, LIBANONBASSELDAFI-ALUMNUS UND JETZIGER MASTERSTUDIERENDER IM FACH ARABISCHE LITERATUR MIT EINEM HOPES-STIPENDIUM
BEIRUT, LIBANONFATIMAMASTERSTUDIERENDE IM FACH ASTROPHYSIK UND BACHELORABSOLVENTIN IM FACH PHYSIK MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM
“Ich habe sehr schwere Zeiten durchgemacht, aber meine Verwandten und Freunde standen mir immer zur Seite“, sagt sie. Als sie an der angesehenen Amerikanischen Universität von Beirut aufgenommen wurde, sagte ihr Vater: „Du bist dabei, deine Träume zu verwirklichen und das Unmögliche wahr werden zu lassen."
» Ja, wir sind Flüchtlinge und haben mit vielen Problemen zu kämpfen. Aber wir können nicht aufgeben. Wir müssen mutig sein. Flüchtlinge zu sein bedeutet nicht, dass wir keine Träume haben dürfen und sie nicht erreichen können. Die Zukunft wartet auf uns. «
BEKAA-EBENE, LIBANONFIDAADAFI-ALUMNA UND JETZIGE MASTERSTUDIERENDE IM FACH SPRACHWISSENSCHAFTEN MIT EINEM HOPES-STIPENDIUM
“Was vorher völlig unerreichbar schien, wurde Wirklichkeit. Die Gebühren für das Masterstudium sind sehr hoch. Ich hätte nie gedacht, dass ich mir das leisten könnte. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung, die ich erhalten habe.”
» Seit ich klein war, war ich immer eine der besten Schülerinnen. Ich habe immer an Bildung geglaubt und in sie investiert. Bildung ist der Grundstein des Lebens. Sobald wir aufhören zu lernen, stecken wir fest. Lernen ist das, was uns ermöglicht, uns weiterzuentwickeln. «
BEIRUT, LIBANON HASSAN DAFI-ALUMNUS UND JETZIGER MASTERSTUDIERENDER IM FACH PSYCHOLOGIE MIT EINEM HOPES-STIPENDIUM
BEIRUT, LIBANON HASSAN DAFI-ALUMNUS UND JETZIGER MASTERSTUDIERENDER IM FACH PSYCHOLOGIE MIT EINEM HOPES-STIPENDIUM
Seit er in den Libanon gekommen ist, hat Hassan viele Stunden neben seinem Studium in Bekleidungsgeschäften gearbeitet.
Für sein viertes Bachelorjahr erhielt er schließlich das DAFI Stipendium. „Ich war so erleichtert. Endlich konnte ich meinen Job kündigen und mich auf mein Studium konzentrieren. Ich habe auch viele Freiwilligentätigkeiten aufgenommen, zum Beispiel habe ich Kinder psychosozial unterstützt und Straßenkindern geholfen.“ Heute hilft Hassan seinem Bruder in dessen Bekleidungsgeschäft aus.
» Seit ich mein Abitur gemacht habe, wollte ich immer Psychologie studieren. Für mich ist es eine sehr interessante akademische Disziplin. Es bietet einem Möglichkeiten und Werkzeuge, sich selbst kennenzulernen und mit anderen umzugehen. Ich genieße es wirklich, mit Kindern zu arbeiten. Was auch immer du ihnen gibst, sie geben es dir zurück. «
BEKAA-EBENE, LIBANON MANAR BACHELORSTUDENTIN IM FACH GESCHICHTE MIR EINEM DAFI-STIPENDIUM
BEKAA-EBENE, LIBANON MANAR BACHELORSTUDENTIN IM FACH GESCHICHTE MIR EINEM DAFI-STIPENDIUM
Dennoch hilft sie den Kindern der Siedlung weiterhin bei ihren Hausaufgaben. „Ich liebe Kinder wirklich“, sagt sie, „Sie sind ehrlich und offen. Sie sind eben, wie sie sind.“ Manar möchte Lehrerin werden.
» Die Flüchtlingskinder hier in der Siedlung brauchen wirklich Unterstützung. Viele von ihnen besuchen keine Schule. Entweder gibt es keinen Platz für sie, oder die Schule ist zu weit weg oder etwas anderes. Ich möchte mein Bestes geben, um ihnen zu helfen. «
BEIRUT, LIBANONWEAMBACHELORSTUDIERENDE IM FACH INFORMATIK MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM
Weam liebt Videospiele und möchte an der Schnittstelle von Programmierung und Game Design arbeiten. „Aber es wird nicht einfach sein“, sagt sie. „Erstens muss ich die finanziellen Mittel dafür aufbringen, und zweitens gibt es in der Region nur sehr wenige Unternehmen in diesem Bereich. Das bedeutet, dass ich wahrscheinlich ins Ausland gehen muss, um meine Karriereziele zu verfolgen.“
» Ich freue mich sehr, die Möglichkeit zu haben an der Universität zu studieren, da dies der Weg zur Unabhängigkeit ist. Seit ich mein Studium begonnen habe, fühle ich mich in meiner Persönlichkeit und meiner Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, gestärkt. «
JORDAN
AZRAQ CAMP, JORDANIEN MONTHER JURA-ABSOLVENT, DAFI-ALUMNUS
AZRAQ CAMP, JORDANIEN MONTHER JURA-ABSOLVENT, DAFI-ALUMNUS
Während dieser Zeit meldete er sich bei verschiedene Hilfsorganisationen und unterstütze so freiwillig andere Menschen im Camp. „Das hat mir geholfen, diese schwierige Zeit zu überstehen. Ich habe lange gebraucht, um mich an das Leben im Camp zu gewöhnen und mit der Hitze, den Stromausfällen, und der eingeschränkten Versorgung zurecht zu kommen“, sagt er.
» Ich kann nicht einmal beschreiben, wie ich mich an dem Tag fühlte, als mir das DAFI Stipendium zugesagt wurde. Meine Hoffnungen und Träume kamen zu mir zurück. Bildung ist alles in meinem Leben. «
ZAATARI CAMP, JORDANIENALA'A BACHELOR-ABSOLVENTIN IM FACH ERZIEHUNG, DAFI-ALUMNA
» Unser schwieriges Leben spornt uns an. Deshalb sind wir Flüchtlinge Leistungsträger. «
AMMAN. JORDANIENMOHAMMADBACHELORSTUDIERENDER IM FACH BUSINESS ADMINISTRATION MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM
Bis 2016 konnte er das Studium nicht wieder aufnehmen. „Es war eine sehr schwierige Situation für mich“, sagt er. „Der Druck war sehr hoch. Das DAFI-Stipendium war sozusagen meine Rettung.“
Um über die Runden zu kommen, arbeitet Mohammad jeden zweiten Tag 16 Stunden am Tag als Kassierer in einer Tankstelle. Trotzdem erreicht er hervorragende Noten. „Ich suche einen anderen Job, bei dem ich weniger arbeiten muss. Ich will mehr Zeit für das Studium haben, so dass ich schneller fertig werde.“
» Der Arbeitsmarkt ist hart für Syrer in Jordanien. Trotz unserer Qualifikationen und Fähigkeiten werden wir nicht unbedingt gefördert... «
IRBID, JORDANIENBUSHRABACHELORSTUDIERENDE IM FACH PHARMAZIE MIT EINEM DAFI-STIPENDIUM
“Als ich hierher [Jordanien] kam, konnte ich an nichts anderes denken, als daran, wann wir endlich wieder zurückkehren würden. In meinem Kopf war gar kein Platz, um ans Studieren zu denken. Schließlich habe ich mich aber doch für das Pharmaziestudium eingeschrieben.”
In den ersten zwei Jahren an der Universität hatte Bushra kein Stipendium, was eine große finanzielle Herausforderung darstellte. Um für sich selbst zu sorgen, arbeitete sie als Privatlehrerin.
» Jetzt, da ich ein DAFI-Stipendium habe, kann ich mich voll und ganz auf mein Studium konzentrieren und versuchen, die bestmöglichen Noten zu erzielen. Sie sind auch schon viel besser geworden, seit ich das Stipendium erhalte. «
MAFRAQ, JORDANIENMOHAMMADDAFI-ALUMNUS UND MASTER-ABSOLVENT IM FACH LEHRPLANGESTALTUNG MIT EINEM HOPES-STIPENDIUM
“Die Studierenden im Camp sind Vorbilder für die Jüngeren. Sie sehen zu uns auf. Meine eigene Geschichte kann einige von ihnen inspirieren und ihnen Hoffnung schenken, denn ich habe sowohl ein DAFI-Stipendium als auch ein HOPES-Stipendium erhalten.”
» Seit ich im Camp lebe, habe ich mich engagiert. Ich möchte keine traurige Person werden und blicke optimistisch in die Zukunft. Je mehr Fähigkeiten ich erwerbe, desto sicherer fühle ich mich. Meine Zukunft sieht jetzt besser aus als vor einigen Jahren. Es liegt in der Verantwortung eines jeden einzelnen, Lebensziele zu bestimmen und alles in unserer Macht Stehende zu tun, um sie zu verwirklichen. «
AMMAN, JORDANIEN KHALED DAFI-ALUMNUS UND JETZIGER MASTERSTUDIERENDER IM FACH NETZWERK-INGENIEURWESEN MIT EINEM STIPENDIUM DES DAAD
AMMAN, JORDANIEN KHALED DAFI-ALUMNUS UND JETZIGER MASTERSTUDIERENDER IM FACH NETZWERK-INGENIEURWESEN MIT EINEM STIPENDIUM DES DAAD
Nach der Flucht arbeitete Khaled zwei Jahre auf dem Bau, bevor er sein Studium wieder aufnehmen konnte. Zusätzlich engagierte er sich freiwillig. „Freiwilligenarbeit gibt einem die Möglichkeit, Menschen in Not beizustehen und einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. In Syrien habe ich ehrenamtlich als Lehrer mit Kindern gearbeitet.“
» Ich hatte immer die Vision, dass Menschen einander selbstlos helfen müssen, auch wenn sie sich nicht kennen. Verwundbare Menschen sollten besondere Fürsorge und Aufmerksamkeit erhalten. «
AMMAN, JORDANIENODAIBACHELOR-ABSOLVENT IM FACH BAUINGENIEURWESEN, DAFI-ALUMNUS
» Wir alle haben irgendwann mal Schwierigkeiten im Leben, aber wir alle haben auch die Möglichkeiten unsere Situation zu verbesser n. Bildung und harte Arbeit spielen da eine sehr große Rolle. Man darf nie die Hoffnung verlieren, denn keiner weiß, was der nächste Tag bereithält. «
PAKISTAN
PESCHAWAR, PAKISTANSAFIASTUDIERENDE IM FACH POLITIKWISSENSCHAFTEN UND MITGLIED DES GLOBALEN JUGENDBEIRATS DES UNHCR
„Als ich eines Tages die Schule verließ, bemerkte ich eine Gruppe Straßenkinder“, erinnert sich Safia. Sie ging auf sie zu und bot ihnen an, sie bei sich zu Hause zu unterrichten. Dieses Angebot nahmen die Kinder an und die Gruppe wuchs stetig.
Später begann Safia auch, mit Frauen in ländlichen Gebieten im Bereich Friedenskonsolidierung und Sensibilisierung für Extremismus zu arbeiten. Sie glaubt fest an das Potenzial von Frauen, den Wandel in der Gesellschaft positiv zu beeinflussen, was aber oft übersehen wird.
» Wenn Schüler unterschiedlicher Herkunft zusammen lernen, überwinden sie Klischees. Sie sehen, dass sie Gemeinsam- keiten haben. «
ABBOTTABAD, PAKISTANFARZANADOCTOR OF PHARMACY, DAFI ALUMNA
„Bibi“, so ihr Spitzname, erhielt das DAFI-Stipendium im Jahr 2015, zwei Jahre nachdem sie ihre College Ausbildung an der Comsats University in Abbottabad begonnen hatte. Im Juli 2018 promovierte sie im Fach Pharmazie.
„Nach dem Abschluss habe ich mir einen Job gesucht und mich in mehreren Krankenhäusern beworben“, erklärt sie. „Schließlich wurde mir eine Trainee-Position in einem privaten Krankenhaus in Islamabad angeboten.“ Ihr Ziel ist es, einen Master in klinischer Pharmazie zu machen.
» DAFI hat mich und meine Familie nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch dazu beigetragen, mein Selbstvertrauen deutlich zu stärken. «
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DER FOTOGRAF ANTOINE TARDY
DER FOTOGRAF ANTOINE TARDY
Tardy reiste zu einigen der Außenbezirke und verborgenen Winkel unserer Welt: vom Gipfel des Kilimandscharo über die schwimmenden Slums der bangladeschischen Hauptstadt bis hin zu Rios Favelas, Äthiopiens Felsenkirchen, Gazas Stränden, Ostafrikas Flüchtlingslagern und den Austragungsorten der Olympiade in Peking, Georgiens Skipisten und Indiens Triebwagen.
Seine Arbeiten wurden unter anderem in Amman, Kopenhagen, Dhaka (auf einer Rikscha!), Genf, Islamabad, New York, Paris und Rio de Janeiro ausgestellt.
Mit der Fotoserie „The Other 1 Percent“ möchte Tardy dazu beitragen, die Entmenschlichung und Stereotypisierung von Flüchtlingen zu bekämpfen. Er will sie als gewöhnliche Menschen zeigen, die zu einem außergewöhnlichen Leben gezwungen sind.
„Als ich diese Studierenden und Alumni traf, sie und ihre Familien kennenlernte, war ich beeindruckt, wie viel wir gemeinsam haben und wie entschlossen, belastbar und talentiert sie sind. In einem der Flüchtlingscamps, die ich besucht habe, stand an der Wand: „Wir sind die Menschen, auf die wir gewartet haben“ – Ich denke, das sagt alles.“
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